Der für ein Videospiel erfrischend neue Erzählstil führt euch durch eine Story der 19 Kapitel. Der Ex SAS Soldat Ryan Marks findet sich in einem Verhör wieder. Im Verlauf des Spiels erfahrt ihr immer mehr darüber, dass es sich hier um einen kleinen Bandenkrieg zwischen zwei rivalisierenden Gaunerfamilien handelt. Cineasten wissen, hier lassen diverse Genrefilme grüßen. Dank dem hervorragendem Zusammenspiel von tollen Animationen, sehr guter Deutschen sowie Englischen Synchronisation und einem treibenden, abwechslungsreichen Soundtrack, fühlt man sich wie in einem echtem interaktivem Gangster Film, der mit einigen Wendungen für Überraschungen sorgt.Wir würden das ganze eine Mischung aus James Bond, Stirb Langsam und Oceans11 beschreiben.
Gesteuert wird idealerweise mit zwei Move Controllern, da wir jede Hand so unabhängig voneinander bewegen können. Dennoch besteht die Auswahl den Dual Shock zu nutzen, was aufgrund zweier starrer Hände absolut nicht zu empfehlen ist. Sony VR Aim Controller findet trotz ähnliche vorhanden Spielen keine Verwendung. Im Verlauf des Spieles wird auch schnell klar, das die abwechslungsreichen Gameplayelemente eindeutig auf zwei Hände ausgelegt sind. Sei es ob wir mit zwei Pistolen im Anschlag herumlaufen, Leitern erklimmen, Türen öffnen, durch Luftschächte kriechen, Schubladen durchsuchen, Stromkreise mit unserem Werkzeugbeutel kurzschließen,im Sam Fisher Style Schlösser knacken, die berühmte virtuelle Zigarre paffen oder unseren Gegner mit allerlei Handgesten beleidigen. All diese Aufgaben wären mit dem Aim Controller nur halb so immersiv und teilweise nicht möglich.
In Puncto Gameplay führt uns das Spiel auf Schienen, ist aber nicht vergleichbar mit reinen Rail Shootern a la Rush of Blood. Da es oft Alternativwege gibt oder man die Möglichkeit hat sich Seitwärts zu bewegen („Strafen“). Anders als bei vergleichbaren VR Spielen wird hier beim Teleport nicht das Display Schwarz oder die Ansicht verändert. Wir bewegen uns mit unserer Spielfigur immer in der Egoansicht zum gewünschten Punkt. Gerade bei Seitwärtsbewegungen oder Diagonalen fühlt sich das eher merkwürdig, aber nicht unangenehm, an. Innerhalb des Spiels gibt es immer wieder Passagen auf Schienen in denen wir nur passiver Zuschauer sind oder nur klassisch Schießen. Diese kleinen aber feinen Abschnitte erzeugen Ihr eigene Dynamik. Hier wurde ganz klar ein Kompromiss gewählt um nicht aus dem Spielgeschehen bzw. der Story herausgerissen zu werden. Beim Gunplay handelt es sich auf den ersten Blick um durchschnittliche Kost, welche durch Nachladen über eine Brustasche, Waffenholstern an beiden Beinen und auf dem Rücken aufgelockert wird. Wer den Jason Staham raus hängen lassen will, schmeißt das Magazin in die Luft und fängt es mit der Knarre auf. Das ganze funktioniert alles relativ gut, beim Test hatten wir Probleme wenn es darum ging die Pistole beidhändig zu halten oder ein Gewehr beidhändig zu stabilisieren, hier war sich das Spiel manchmal nicht einig wo die Hand genau hin soll.
Grafisch gehört der Titel, trotz teilweise heftigem Kantenflimmern und einiger unscharfen Texturen, zu den schöneren VR Spielen. Während der Spielzeit von fünf bis sechs Stunden gibt es einige Sammelobjekte zu entdecken und ihr könnt die Abschnitte im Herausforderungsmodus erneut besuchen, um auf Highscorejagd zu gehen.
Zweifelsohne sollte man dieses Spiel als Essentiell für jeden VR Spieler betrachten, es ist schön zu sehen, das Sony sowie viele Studios weiterhin an das Medium VR glauben um uns solche komplexeren Titel zu präsentieren. Im Gesamtpaket gibt es aktuell keinen vergleichbaren Interaktiven Film wie Blood & Truth. Wir hoffen das es sich nicht um die letzte Gangsterjagd in London handelte.