Legend of Candlewind – too oldschool to be cool im Test

PC Windows

Für uns altgediente Spieler gibt es nichts Schöneres, wenn moderne Games eine Hommage an die gute, alte Zeit sind. Seien es nun klassische Adventures oder Remastered-Varianten von bisher bekannten Spielen. Legend of Candlewind soll eine Verneigung vor den Dungeon Crawlern sein, die sich Anfang der 90er auf den Rechnern tummelten. Doch wer Legend of Grimrock gespielt hat, weiß, wie schwer es ist, sich gegen den Genrekönig durchsetzen zu können.

Legend-of-Candlewind-04Bereits das Hauptmenü gibt sich sehr simpel: Spielen, Optionen, Beenden. Mehr braucht man eigentlich nicht. Nur wie lade ich ein Spiel? Gut, die Auswahlmöglichkeit wird wohl auftauchen, sobald ich ein Spiel gespeichert habe. Als ich starte, wird mir eine kurze Einleitung in Textform auf dem Bildschirm präsentiert, die mich auf das Kommende einstimmen soll. Die Geschichte ist aber eher nur Beiwerk und Mittel zum Zweck als sonderlich tiefgründig. Will sie wahrscheinlich auch nicht sein und erinnert mich an damalige Pen & Paper Spielrunden bei AD&D aus den 90ern. Hachja, welch schöne Zeit.

Danach geht‘s direkt los mit einem Quartett an Helden. Diese lassen sich leider nicht vom Spieler generieren und auch nicht anpassen, selbst bei einem Stufenanstieg nicht. Eine verpasste Chance, wie ich finde. Deshalb spielt man mit den vorgefertigten Klassen und leider lassen sich diese nicht so leicht erkennen, da die Porträts der vier Gesellen sich nur marginal voneinander unterscheiden. Das Gameplay ist, wie man es von Dungeon Crawlern kennt, rundenbasiert. Man bewegt sich blockweise durch ein Gewölbe, das zehn Stockwerke tief ist und allerlei Monster beherbergt. Allerdings ist man auf der Suche nach den Dieben aus dem Blackwood Forest, die sich dort verschanzt haben sollen.
 

Legend-of-Candlewind-02Optisch ist das düstere Gemäuer sehr stimmig und weiß durchaus zu gefallen. Ebenso ist das Gegnerdesign dazu passend, doch ein Gefecht selbst ist obendrein ein Kampf mit der Steuerung. Wie in den Vorbildern Marke Eye of the Beholder kann nur die vorderste Front den Gegner attackieren. Dies geschieht mit einem einfachen Mausklick auf die Waffe und einen weiteren auf den Feind. Zusätzlich haben wir in zweiter Reihe einen Bogenschützen, der im Test aber nur selten eine wahre Hilfe war. Die mit Schildern ausgerüsteten Goblins konnten so gut wie jeden Angriff abwehren und so reicht es meist aus, im Nahkampf anzutreten. Das geht sogar so weit, dass sie mit ihren Schilden auch vom Magier gesprochene Feuerbälle blocken konnten.

Bei der Steuerung allgemein wurde alles auf die Maus reduziert. Da es keine Kurztasten für bestimmte Aktionen gibt, müssen beim Bogenschießen beispielsweise der Köcher mit den Pfeilen geöffnet und einer in den Bogen gelegt werden, um selbigen zu spannen. Dann wird noch einmal auf den Feind geklickt, damit man diesen aufs Korn nimmt. Stirbt einer der Kompagnons während einer Auseinandersetzung, so ist dieser dauerhaft tot. Leider kann man diesem Umstand nicht entgegenwirken, weil während eines Kampfes kein Heiltrank verwendet werden kann. Das führt unweigerlich zu häufigen Game Over-Screens, die sehr auf die Motivation drücken.
 

Legend-of-Candlewind-03Während der Erkundungen findet man hin und wieder Truhen, die Vorräte für die Helden beinhalten. Leider aber keine Waffen, sondern meist nur Essen, Fackeln oder Pfeile, die man im späteren Verlauf alle nicht mehr braucht, da der Magier in puncto Vorräte Abhilfe schaffen kann und Pfeile, durch die geringe Durchschlagskraft des Bogenschützen, kaum nützlich sind.

Ich gebe es zu, ich habe es nicht geschafft, Legend of Candlewind zu beenden. Viel zu sehr haben mich die kleinen Dinge gestört, die zu einem großen, nervigen Ganzen verschmelzen. Dies muss ich mit einem weinenden Auge schreiben, da ich mich sehr auf ein oldschooliges Rollenspiel gefreut hab. Großes Lob verdient aber die Titelmelodie, die leider nicht mehr ertönt, wenn sie erst einmal verstummt ist. Ansonsten muss man sagen, dass sich nur die ganz Harten dieses Spiel gönnen sollten, die völlig ausgehungert den nächsten RPG-Perlen entgegenlechzen.




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Forum
  • von Civilisation:

    Wie alt darf es denn gerne sein? Dieser Frage ist Michael in seinem Artikel zu Legend of Candlewind nachgegangen. Legend of Candlewind – too oldschool to be cool Für uns altgediente Spieler gibt es nichts Schöneres, wenn moderne Games eine Hommage an die gute, alte Zeit sind....

  • von Civilisation:

    Der Thread zum Spiel.

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