Kings Bounty Dark Side im Test

PC Windows

In einem Fantasyspektakel schlägt man sich zu gern auf Seiten des Guten, allerdings ist das häufig arg abgedroschen. Da ist es doch schön, dass man sich hin und wieder auf die Gegenseite schlagen kann. Vor einigen Jahren hatte ich das mit Freuden als Dungeon Keeper versucht und heute bietet mir Kings Bounty Dark Side etwas Ähnliches an. Es zeigt mir auf, dass das Böse auch mitunter seine eigenen Nöte hat.

Kings-Bounty-Dark-Side-04Die Zeiten sind nämlich schwieriger geworden: Immer mehr Helden fallen in das Dämonenland ein und versuchen, deren Bewohner stark zu dezimieren. Neulich mit häufigem Erfolg. Irgendwann ist damit Schluss. In der Rolle eines Vampirs, einer Sukkubus oder eines Orks machen wir uns auf die Reise, die ultimative Waffe zu generieren, um das Gute endlich aus den dunklen Landen zu vertreiben. Doch auch als Bösewicht hat man es nicht leicht, denn es stellen sich allerlei Schergen in den Weg.
 
Wie in den Vorgängern bewegt man sich aus der Draufsicht durch die im Comiclook angehauchte Spielwelt, um die Suche nach der Waffe anzugehen. Dabei ist der Beginn der Geschichte eines jedwedes Charakters anders, allerdings hat jeder einen ähnlichen Beweggrund, sich auf seinen Streifzug durch die Lande zu begeben. Bereits nach kurzer Zeit treffen sich die Drei, um gemeinsame Sache zu machen. Macht auch Sinn, wenn man bedenkt, wie zahlreich die Widersacher sind. Das Spiel selbst läuft in Echtzeit ab. Trefft ihr auf in der Welt auf einen Feind und greift ihn an, wechselt das Geschehen in eine taktische Schlacht mit Hexfeldern. Hier kämpft ihr rundenbasiert, um euren Gegner mit ausgeklügelter Strategie zu plätten.
 
Kings-Bounty-Dark-Side-02Das ist auch wirklich nötig, denn die KI agiert mitnichten selbstmörderisch und taktiert klug. Vor einem Kampf werden eure Chancen gezeigt, was sich aber im Spielverlauf nicht immer als korrekt erwiesen hat. Manchmal bin ich bereits an kleinen Gegnergruppen gescheitert, obwohl diese als sicherer Sieg angezeigt wurden. Deshalb solltet ihr euch überlegen, ob ihr die automatische Kampfhandlung aktiviert, oder nicht. Die eigene Truppe besteht aus Gruppen von bis zu fünf Monstertypen. Diese werden im Kampf als eine Einheit dargestellt, die aber aus mehreren Personen gebildet ist. Der Schaden richtet sich nach der Anzahl der Rekruten, die sich in dem Verbund befinden. Doch mehr ist gleichzeitig nicht immer besser, denn die Kreaturen der Unterwelt sind launisch und erkennen den Spieler nicht zwangsläufig als Befehlshaber an. Wer nicht genug Führungspunkte besitzt, der hat auch nichts zu sagen und so machen die Trupps auf dem Schlachtfeld, was sie wollen. Zumindest nicht kämpfen.
 
Durch gewonnene Gefechte erhaltet ihr natürlich Erfahrungspunkte, die bei einem Levelaufstieg mit drei verschiedenen Runen belohnt werden. Diese lassen sich in Fertigkeiten investieren, deren Farbe einem Fähigkeitenbaum zugewiesen sind. Diese sind vom anfänglich gewählten Charakter abhängig und bringen gefühlt eine stetige Verbesserung. Die Runensteine erhält man nicht nur bei Stufenaufstieg, sondern auch durch abgeschlossene Quests könnt ihr solche bekommen und eure Truppe so stärken. Spielerisch ist das alles solide und macht Spaß, sein Alter Ego zu formen.
 
Kings-Bounty-Dark-Side-03Was hervorzuheben ist, sind die durchaus witzigen Dialoge. Diese bestechen mit skurrilem Humor, der sich durch die Geschichte zieht. Leider trüben häufige Übersetzungs- und Schreibfehler das Gesamtbild und die Präsentation als Ganzes lässt etwas zu wünschen übrig. Wieso muss ich im Jahre 2014 noch Texte in einer kleinen Textbox lesen, wenn ich eh kaum Wahlmöglichkeiten bei den Unterhaltungen habe? Zum Glück hält mich der Spielwitz bei der Stange, ansonsten würde ich mich wohl zu oft durch die Textwüsten einfach durchklicken. Auch sonst kocht man technisch eher auf Sparflamme. Die Optik erinnert mich stark an ein Neverwinter Nights, das ich bereits vor etwa einer Dekade gespielt habe. Gut, bei einem Rollenspiel/Strategiemix ist mir so etwas egal, aber leider ist es durchaus auffällig, dass man der Konkurrenz hinterherhinkt. Im Gegensatz dazu ist die Musik ein wahrer Ohrenschmaus und macht da vieles wett durch seine zum Teil epischen Züge.



Michael meint:

Michael

King‘s Bounty Dark Side ist mittlerweile der vierte Teil der Reihe, hat offensichtlich nichts von seinem einstigen Charme verloren. Als eine zwar technisch eher bodenständige Produktion punktet das Spiel mit einer mit skurrilem Humor gespickten Geschichte einer ungleichen Truppe, die auf der Suche nach der ultimativen Waffe gegen das Gute ist. Kleinere Schnitzer, wie der teils schwankende Schwierigkeitsgrad in den Kämpfen lassen sich übersehen, drücken aber durchaus auf die Motivation. Alles in allem ein ordentlicher Titel, doch bei einem weiteren Nachfolger wünsche ich mir eine etwas aufpolierte Präsentation und eine sauberere Übersetzung.

Positiv

  • witzige Dialoge..
  • spannende Kämpfe..

Negativ

  • .. aber leider nur in Textform
  • .. bei denen die KI manchmal zu unstet ist
Userwertung
7.5 1 Stimmen
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Forum
  • von Phill XVII:

    Spiel grad die Reihe zum ersten Mal. Hab mit dem Armored Princess angefangen. Dachte immer das wäre ein reiner H of Might and Magic Clon. Bin ziemlich überrascht das es Story fokussiert ist....

  • von Jekhar:

    Schönes Angebot für Leute die noch keinen Teil besitzen. Da bekommt man genug Futter für lange Winterabende.

  • von Nognir:

    Schöne Compilation, allerdings komisch dass Dark Side zu fehlen scheint ...

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Kings Bounty Dark Side Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2014-08-28
Vermarkter -
Wertung 7.2
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