Was vom Titel her wie ein martialischer First Person Shooter klingt, wird von einer interessanten Spielidee getragen. In einem Gebäude spielt der Zentralcomputer verrückt und irgendjemand muss diesen ausschalten. Dagegen hat der eigensinnige Rechner jedoch etwas und hetzt seine Schergen auf den Spieler, der natürlich der Unglückliche ist, welcher in die Tiefen des achtstöckigen Gebäudes vordringen muss, um den Computer zu deaktivieren. Bewaffnet mit einem Revolver und sechs Kugeln begibt man sich auf den Weg. Mehr Ausrüstung ist leider nicht drin.
In den zufallsgenerierten Stockwerken muss man sich vorsichtig fortbewegen, um sich gegen Imps, Lasergeschütze und anderem Getier zu verteidigen. Dabei kann und muss jede abgefeuerte Kugel wieder aufgesammelt und manuell nachgeladen werden, um das eigene Überleben sichern zu können. Jeder erlegte Feind lässt dabei ein paar Münzen zurück, die man aufsammeln und investieren kann. Hin und wieder trifft man auf verschiedene Automaten, bei denen man Geld in Waffen, Items und zusätzliche Munition investieren kann. Man kann es auch schlicht und ergreifend auf der Bank anlegen oder in eine Lebensversicherung, was sich als sinnvoller herausstellt, als es scheinen mag.
Das Problem ist, dass man nach seinem Ableben alle Habseligkeiten verliert, die man bei sich trägt. Also jegliches Geld, Items und Fähigkeiten. Wer also eine Lebensversicherung hat, bekommt durch seinen Bildschirmtod zumindest ein paar Münzen auf das Konto transferiert, das beim nächsten Spielstart mit dem Kontostand des letzten Durchgangs gefüllt ist. Kauft man sich ein Testament, so können sogar erworbene Fähigkeiten mit ins nächste Spiel genommen werden! So steigern sich die Chancen enorm, besser durch die Level zu kommen und am Ende den Mainframe deaktivieren zu können.
Allein diese Tatsache ist enorm motivierend und das Spiel bleibt stets spannend. Wer überstürzt durch die Gänge läuft, wird kein langes und erfülltes Leben haben, Vorsicht ist also geboten. Das Spiel überrascht auch durch seine eigenwillige Optik: Die psychedelisch angelehnte Umgebung wirkt sehr freakig durch seine verwendeten Neonfarben. Musik ist zwar vorhanden, aber meist hört man im Spiel nur die Soundeffekte der Waffen und Monster. Der große Pluspunkt sind die zufallsgenerierten Levels, die nahezu unendliche Spielmöglichkeiten bieten. Und genau das ist es, was Heavy Bullets so zu einem Spaßgarant mit Wiederspielfaktor macht!