ARTEMIS - Spaceship Bridge Simulator im Test

PC Windows

Zu Schulzeiten traf ich mich des Öfteren mit meinen Freunden zu kleinen privaten LANs. Mit dem älter werden, Schulabschluss und Studium verließ bei vielen dabei das Interesse am virtuellen Wettstreit, so dass die Netzwerkpartys langsam in Vergessenheit gerieten. Vor einiger Zeit fingen wir erneut an, uns regelmäßiger zu treffen. Schließlich ist ja mittlerweile jeder mit einem Laptop, und vor allem einem fahrbaren Untersatz, ausgestattet.

Artemis_01Left 4 Dead, Counter-Strike, WarCraft 3, Company of Heroes, alles schön und gut. Doch früher oder später durstet es nach neuen und innovativen Mehrspielererlebnissen. Zufällig fand ich auf einer bekannten Online-Video-Plattform ein Review zu einem Raumschiff-Simulator. Besser gesagt zu ARTEMIS - Spaceship Bridge Simulator. Die Idee dahinter: Sechs Spieler übernehmen zusammen die Kontrolle über ein Sternenschiff und bestreiten auf Rollenspiel-Art verschiedene Abenteuer. Wahlweise in geskripteten Missionen samt vertonter Funksprüche oder innerhalb des Invasion-Modes, bei dem drei Basen vor anrückenden Gegnern verteidigt werden müssen.

Das optimale Setup sollte einen großen Fernseher, oder noch besser, einen Beamer, enthalten, der mit einem Rechner verbunden ist, sowie fünf weitere Laptops. Der Rechner stellt den Host des Spiels dar. Hier werden zudem die Außenansicht des Schiffs und die taktischen Karten dargestellt. Benutzerfreundlich zeigt dieser bei Spielstart auch gleich die IP-Adresse mit an, auf die die Notebooks verbinden sollen. Damit steht das Raumschiff!

Doch was ist ein Schiff ohne Crew? Spieler 1 ist der Captain. Sein Blick richtet sich auf den großen Bildschirm. Er bekommt von seinen Untergebenen Informationen zugespielt, auf deren Basis er wichtige Entscheidungen treffen muss. Kommen wir den Verbündeten zu Hilfe oder retten wir unseren eigenen Hintern? Versuchen wir die Widersacher auszutricksen oder wird aus allen Rohren geschossen? Die Wahl des Kommandanten entscheidet zwischen Leben und Tod. Außerdem muss er IMMER ein alkoholisches Getränk in der Hand halten.

Artemis_02Spieler 2 übernimmt die Kontrolle des Helm. Er ist der Pilot des Raumschiffs. Wahlweise per Maus, Tastatur oder sogar Joystick setzt er Kurs auf die vom Captain gesetzten Koordinaten und manövriert das Schiff durch Asteroiden und gegnerisches Geschoss.

Mit dem Aktivieren der Warp-Geschwindigkeit kann er zudem blitzschnell über die Galaxiekarte reisen. Unsere optionale Regel: Beim Einsetzen des Warps muss die gesamte Crew durch das Zimmer wackeln, gerne auch Umfallen.

Genauso wichtig ist die Aufgabe des dritten Spielers. Der Waffenmeister. Er lädt die vom Captain gewünschte Sorte von Rakete und schießt auf Kommando. Ich persönlich machte allerdings die Erfahrung gemacht, dass der Mensch hinter dem Abzug gerne mal nervöse Finger hat. Des Weiteren justiert dieses Teammitglied die Laserkanonen auf verschiedene Frequenzen, um den größtmöglichen Schaden zu verursachen.

Nach diesen drei relativ offensiven Rollen, geht es jetzt ab in den Hintergrund. Den auch hier sind einige wichtige Crewmitglieder am rumwerkeln. Zum einen unser Spieler Nummer vier, der Wissenschaftler. Dieser feine Herr scannt die gesamte Galaxiekarte nach Schiffen ab und sammelt Infos, die für die Entscheidungen des Captains von größter Bedeutung sind. Beispielsweise wie viele Raumschiffe derzeit durch das All treiben, ihre Gesinnung, Panzerung und Bewaffnung. Der Wissenschaftler findet die Schwachpunkte der Widersacher und steht daher als perfekter Berater an der Seite des Kapitäns.

Artemis_03Weiter geht es zu Spieler 5, der Techniker. Er ist für die Energie des gesamten Schiffes zuständig. Jede Aktion, sei es das Fortbewegen, Scannen oder Feuern, verbraucht kostbare Ressourcen. Seine Aufgabe besteht darin nicht-verwendete Systeme herunterzufahren, um »Strom« zu sparen, sowie gegebenenfalls zu überhitzen, um mehr aus ihnen heraus zu holen.

Durch Geschicktes übertakten und kühlen hält er das gesamte Schiff am Laufen. Zudem befehligt er Ingenieure, defekte Systeme zu reparieren. Der Job des Technikers ist der mit Abstand stressigste. Nicht, weil er so viele Werte im Auge behalten muss, sondern weil er der Einzige ist, der sieht, wie schlecht es um das Raumschiff steht. Die Unwissenden bleiben stets relaxt.

Apropos relaxt: Spieler 6 übernimmt die Kommunikation. Im Grunde quatscht er nur mit allen anderen Lebensformen im Sektor und ist daher oft dem Spott der restlichen Crew ergeben. Doch sollten die sogenannten Comms nicht unterschätzt werden. Nur hier können wir freundlich gesitteten Schiffen um Hilfe bitten, zusätzliche Missionen ergattern, neue Waffen bei den Spacestations bestellen und, vor allem, unsere Widersacher anpöbeln. Mit einem gepflegten »I can smell you from here, spacescum!« ziehen wir die Aufmerksamkeit der Gegner auf uns, um Alliierte zu schützen.

Artemis_04Alle Stationen wirken auf dem ersten Blick kompliziert und komplex. Im Grunde erklärt sich aber das gesamte Spiel von selbst, so dass auch Neueinsteiger mit ein paar Hinweisen sofort mitzocken können. Doch nicht nur das Mitspielen macht Spaß. Seitdem wir ARTEMIS - Spaceship Bridge Simulator für uns entdeckten, kommen immer häufiger Leute zum Zugucken vorbei.

So »nerdig« und abgefahren das Game auch klingen mag, im Inneren scheint es wirklich ein Party-Spiel zu sein, bei dem Außenstehende ebenfalls mitfiebern können.

Wer jetzt Interesse hat, kann die 3-Spieler-Demo von der offiziellen Seite herunterladen oder gleich die Vollversion für 40$ kaufen. Das klingt viel, jedoch steht es dem Käufer frei, diese Version auf so vielen Rechnern wie nötig zu installieren. So gesehen also nur 7$ pro Crew-Mitglied. Wer lieber auf seinem Handy mitzocken möchte, kann das mit der iOS App für 2,99$ tun oder auf die Android-Fassung warten, die bereits in der Mache ist. Doch Vorsicht - es wird dennoch ein Host-Computer der 40$-Version benötigt, da es sich bei den Apps nur um den Client handelt.




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  • von ViviTribal:

    ARTEMIS - Spaceship Bridge Simulator Left 4 Dead, Counter-Strike, WarCraft 3, Company of Heroes, alles schön und gut. Doch früher oder später durstet es nach neuen und innovativen Mehrspielererlebnissen. Zufällig fand ich auf einer bekannten Online-Video-Plattform ein Review...

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