Das Spiel sticht bereits durch seinen bunten Grafikstil hervor. Die Figuren besitzen keine Outlines, sondern werden über Farbflächen dargestellt. Das hat zur Folge, dass sie gesichts- und etwas konturlos wirken. Trotzdem kann man sie auseinanderhalten, da darauf geachtet wird, dass sie unterschiedlich aussehen. Und in der Tat ist die Optik ein Grund, wieso LA Cops vom bloßen Anschauen der Screenshots Interesse wecken dürfte.
Die Story selbst ergibt wenig Sinn. Man hat den Eindruck, als ob hier ein paar Brocken einiger Copstories zusammengewürfelt wurden und man sie nur notwendig miteinander verbunden hat. Ein Cop, frisch geschieden, wird mit einer neuen Polizistin zusammengetan, die die erste Frau im Revier ist, was ihm nicht schmeckt. Ein paar andere sitzen im Wagen und entdecken, dass sie keine Donuts mehr haben. Man sieht diese Szenen und entdeckt den Zusammenhang nicht.
Es existieren viele verschiedene Missionen, die einen herausfordern sollen. Allerdings hängt das Schaffen der Level nicht vom Können ab, sondern vielmehr vom Ausprobieren und stupidem Trial and Error, was einem schon sehr bald auf die Nerven geht.
Man steuert immer genau zwei Cops, die man zwischen den Missionen auswählen und aufleveln kann. Man lenkt sie nicht gleichzeitig, sondern man kann jederzeit zwischen ihnen per Knopfdruck wechseln. Gegner kann man entweder einfach abknallen oder, was wesentlich schwieriger ist, verhaften, was auch mehr Punkte bringt. Dabei kann der eigene Partner einem Rückendeckung geben, was jedoch nicht so funktioniert, wie sich das die Entwickler vermutlich vorgestellt haben.
Denn zum einen ist die Steuerung hundsmiserabel. Man kann nie genau festlegen, in welche Richtung der Partner jetzt gucken soll. Das Ergebnis ist bestenfalls eine Annäherung. Dass er dabei woanders schaut, muss man zähneknirschend hinnehmen.
Denn wo die Partner-KI hundsmiserabel ist, ist die Gegner-KI geradezu mörderisch. Zum einen agiert sie sehr zielsicher: Ein Treffer und man ist tot. Zum anderen ist sie auch aufmerksam und reagiert sofort, wenn irgendetwas los ist. Ein Fehler und man hat sofort alle Feinde in der näheren Umgebung am Hals und wird schneller sterben, als man gucken kann.
Denn diese können einiges schlucken! Du hingegen nicht! Immerhin hinterlassen sie beim Ableben neue Waffen und Munition. Zusätzlich sind im Level auch noch Heilitems verstreut. Diese sind jedoch sehr selten vorhanden, was die Schwierigkeit des Spiels einmal mehr künstlich heraufsetzt.
Jetzt könnte man von der Anzahl der Spielfiguren her meinen, dass das Spiel einen Koop-Modus besitzt, schließlich ist immer eine zweite Figur anwesend. Doch das ist leider nicht der Fall. Der Titel bietet keinerlei Möglichkeit, gemeinsam zu zocken, obwohl es sich doch förmlich anbieten würde. LA Cops wäre sicher einfacher geworden, wenn ein Mensch die Kontrolle über den Partner übernommen hätte. Doch so bedeutet das keine Erleichterung für den armen Gamer!