Der zweidimensionale Fantasy-Flipper Alien Crush aus dem Jahr 1988, welcher im Folgejahr in den Staaten für die TurboGrafx 16 veröffentlicht wurde, orientiert sich grafisch wie thematisch am Sci-Fi Movie Alien. Insbesondere an den von H.R. Giger geschaffenen Wesen und Umgebungen. Die bedrohliche Stimmung aus den Filmen kommt infolgedessen auch im Spiel zur Geltung. Zusammen mit der liebevoll handgezeichneten Pixeloptik sorgt sie für schaurig-schöne Atmosphäre.
Das Gameplay ist klassisch: Neben den beiden Flipperfingern, die ihr mit Digipad sowie Aktionsbutton bedient, steht eine Tilt-Funktion zur Verfügung. Diese lässt sich beliebig oft einsetzen. Habt ihr die vorgegebene Anzahl von Kugeln (drei an der Zahl) - zuzüglich erspielter Extrakugeln – verspielt, endet das Spiel. Je nach Skill dürft ihr vor Spielbeginn zwischen zwei Geschwindigkeitsstufen (slow & fast) die für euch passende wählen.
Scrollt das Spielfeld bei Devil Crush frei, wird in Alien Crush lediglich zwischen den beiden Bildschirmen umgeschaltet. Dies führt zu einer minimalen Unterbrechung, die einige Spieler als störend empfinden mögen - der Bildschirm wird für den Bruchteil einer Sekunde schwarz. Generell ist das Spiel nicht schwer. Das liegt zum einen an der niedrigen Spielgeschwindigkeit, zum anderen am verhältnismäßig kleinen Spielfeld mitsamt den überschaubaren Spielelementen (bumper, slingshots & Co.).
Zahlreiche gut versteckte Bonusareale, die sich durch Beschuss bestimmter (!) lebendiger Ziele offenbaren, sorgen für Abwechslung im Gameplay und lassen das Punktekonto in die Höhe schnellen. Mal gilt es einen Riesenwurm (samt Schwachstelle am Kopf) in die Bestandsteile zu zerlegen oder gezielt alle außerirdischen Invasoren mit der virtuellen Stahlkugel abzuwehren.
Grafisch wurde ganze Arbeit geleistet. Speziell das organische Design und die gelungenen Animationen machen den Reiz an Alien Crush aus. Seien dies quer über den Flippertisch wuselnde Facehugger oder ein Xenomorph, der kurzerhand die Kugel verschluckt, um sie wenig später wieder auszuspucken. Darüber hinaus setzt sich beispielsweise der Plunger aus einem schleimigen Alien-Brutei zusammen. Soundtechnisch steht das Spiel mit seinen beiden Musikstücken „Demon´s Undulate“ und „Lunar Eclipse“ der Optik in nichts nach und rundet zusammen mit der passenden Sound-FX das außerirdische Flippervergnügen positiv ab.
Alien Crush hat stolze 22 Jahre auf dem Buckel. Dennoch macht der Titel heutzutage noch genauso Spaß wie damals. Dicker Pluspunkt ist die Alien-Thematik, welche hervorragend ins Gameplay eingebunden wurde. Zusammen mit dem noch besseren Devil Crush haben wir es hier mit den besten Pinballspielen auf der PC Engine zu tun. Einen wahren Grund zum Jubeln haben Nintendo Wii Besitzer: Neben dem Original-Titel (zu finden im VC-Shop) lohnt sich direkt ein Blick in die WiiWare Abteilung. Dort steht seit Herbst 2008 das von Hudson Soft entwickelte Alien Crush Returns (u.a. mit WiFi-Unterstützung ) zum Kauf bereit.