Sonic Boom: Der zerbrochene Kristall – Gutes, schlecht gemacht im Test

Nintendo 3DS

Und noch ein Sonic Boom-Spiel. Doch schon der Name »Der zerbrochene Kristall« macht klar, dass es sich bei der 3DS-Version nicht um eine 1:1-Adaption der Wii U-Fassung »Lyrics Aufstieg« handelt. In der Tat sind beide Games grundverschieden!

Sonic_Boom_Der_zerbrochene_Kristall_neXGam_11Das merkt man schon an der Geschichte, die man anhand eines im Titel lesbaren Comics kennenlernen kann. In diesem ist es nämlich so, dass Lyric bereits frei ist, auch wenn nicht klar ist wie oder durch wen. Er stößt dabei auf Amy, die die Ruinen der Uralten über den Verbleib eines bestimmten Kristalls erforscht, den das Schlangenwesen haben möchte. Und so kidnappt er sie kurzerhand, was wiederum Sonic, Tails, Knuckles und die zum ersten Mal spielbare Sticks auf den Plan ruft.

Auch das Gameplay unterscheidet sich stark von der Wii U-Fassung. Denn anders als in diesem ist »Der zerbrochene Kristall« ein Jump ‘n‘ Run, wie man es von Sonic-Spielen nicht anders kennt. Es geht kreuz und quer durch die Level, immer mit Höchstgeschwindigkeit und blitzschnellen Reflexen. Das ist Sonic, wie er sein soll: ungebremst und mit lauter Loopings.

Doch natürlich bauten die Entwickler auch ein paar Neuerungen ein. So verfügen die vier spielbaren Figuren über spezielle Moves, die man benötigt, um in einigen Stages an jedes Extra zu kommen. Knuckles kann sich durch den Boden graben, Tails kann mit seinem Schwanz Ventilatoren hochschweben, Sticks mit ihrem Bumerang Schalter umlegen und Sonic Sprintangriffe aus der Luft heraus ausführen.

Sonic_Boom_Der_zerbrochene_Kristall_neXGam_16Die Levels befinden sich auf einer Weltkarte, die der von Sonic: Lost World nicht unähnlich ist. Wobei der Umfang von Welt zu Welt stark variiert. Die zweite, Knuckles Schrottplatz, hat neben der Muckibude nur ein reguläre Stage und den obligatorischen Wurmtunnel. Die erste hingegen umfasst zwei normale, einen Tunnel und ein Wettrennen plus nochmal vier Extra-Stages, wie dem von Tails, in dem man anhand gesammelter Blaupausen Upgrades freischalten kann.

Die Varianz ist dabei enorm. Bei den Wurmtunnels läuft man automatisch und muss nur den Hindernissen ausweichen. Bei den Rennleveln hingegen läuft man gegen eine andere Figur und muss als Erster ins Ziel kommen. Das kennt man bereits von früheren Sonicspielen und es macht immer noch Spaß.

Die normalen Stages sind außerdem stark verwinkelt und man muss viel Zeit investieren, bis man wirklich alles entdeckt und eingesammelt hat. Es gilt Kristallsplitter, Blaupausen und Tokens für den Automaten des Roboters von Q-N-C zu sammeln. Ebenso wird man belohnt, wenn man den Level innerhalb einer vorgegebenen Zeit und mit einer bestimmten Anzahl an Ringen beendet.

Sonic_Boom_Der_zerbrochene_Kristall_neXGam_4»Sonic Boom: Der zerbrochene Kristall« atmet auf jeden Fall den Geist der klassischen Sonicspiele. Das Spiel ist schnell, bietet viele typische Elemente der Serie und macht Spaß. Jedenfalls zu Beginn! Denn gleichzeitig besitzt es auch einige große Probleme, die den Spielspaß doch beträchtlich schmälern.

Hauptsächlich geht es dabei um das Freischalten neuer Stages. Man kennt das ja bereits von Spielen wie Super Mario 3D World, wo man eine gewisse Anzahl an Sternen benötigt, um in die späteren Level reinzukommen. Das Äquivalent von »Der zerbrochene Kristall« sind die Abzeichen fürs erfolgreiche Abschließen. Und schon in der zweiten Welt braucht man auf ein Mal fünf Stück von diesen. Das Problem? Man besitzt nur vier, eben die, die man durch das reguläre Durchspielen erhält.

Woher soll man also das Fünfte nehmen? Das wird man vom Spiel selbst nicht erklärt und auch nicht angezeigt kriegen. Die Antwort lautet, dass man in allen Stages, in denen es Blaupausen und Kristallsplitter gibt, eben all diese suchen und finden muss. Das heißt viel Backtracking und Erkunden von Wegen, die sich abseits der normalen Route befinden. Und dies in jedem Level, wo das sammelbare Zeug existiert. Das Problem ist zum einen, dass dieses zu einer enervierenden und langweiligen Routine wird. Und zum anderen, weil man das zweite Abzeichen »nur« durch Fleiß und nicht durch Geschick erhält, wie man es sonst bei einem Jump ‘n‘ Run erwarten würde.

Sonic_Boom_Der_zerbrochene_Kristall_neXGam_9Doch auch die anderen Levels haben ihre Fehler. Bei den Wurmtunneln läuft man automatisch und es ist unklar, wieso man ständig Sekunden über der vorgegebenen Zeit den Level abschließt, wenn man das Tempo nicht beeinflussen kann. Bei den Rennen nervt hingegen, dass, egal wie schnell ihr seid, der Computer euch immer dicht an den Fersen klebt. Keine Chance, dass ihr die andere Figur dominieren könnt, dafür sorgt die Gummiband-KI.

Dass man dann außerdem noch mit flachen Witzen zu kämpfen hat, ist da beinahe Nebensache. Nur leider kann man das nicht ignorieren, da sie größtenteils in den Zwischensequenzen präsent sind. Vor allem Sticks irritiert in ihrer schon fast klischeehaften Rolle als in zivilisierten Dingen unerfahrene Wilde, die vieles anders sieht und entsprechend agiert.

»Der zerbrochene Kristall« ist kein schlechtes Spiel. Es ist auf jeden Fall besser als die Wii U-Fassung. Doch es hat eben auch seine merklichen Macken, die dem anfänglichen Spielspaß am Ende deutlich hinunterziehe, was schade ist.




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Forum
  • von Mistercinema:

    Am 30. September rast Sonic Boom: Feuer & Eis auf Nintendo 3DS Komik, Action, Abenteuer und Tempo, kombiniert mit jeder Menge Jump & Run-Spaß – darauf dürfen sich Videospiel-Fans freuen, wenn am 30. September Sonic Boom: Feuer & Eis in den Handel kommt. Der neueste Teil der Sonic...

  • von Riemann80:

    Bei der Inbrunst, mit der viele Leute im Netz das Spiel schon Vorab als Sondermüll abstempeln, dürfte es zumindest schwierig werden, unter den Erwartungen zu bleiben...

  • von Civilisation:

    Hoffentlich wird das Spiel besser sein, als der Vorgänger.

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