Monster Hunter Generations im Test

Nintendo 3DS

Eine der wenigen Spieleserien, bei denen ich mich immer auf den neuesten Teil freue, ist Monster Hunter. Zwar macht Capcom bei jedem neuen Teil nichts grundlegend anders, allerdings gab es bisher bei jedem Teil irgendwelche Neuerungen, um die schier endlose Jagd nach gefräßigen Monstren stets interessant zu machen. Mittlerweile steht mit Monster Hunter Generations ein weiteres Spiel der Reihe in den Regalen, jedoch ist es kein richtiger neuer Teil, eher eine Art Best of der erfolgreichen Reihe. Kann es dennoch die Spielerschaft überzeugen?

Monster-Hunter-Generations-04Monster Hunter ist eine Serie, die nicht unbedingt bekannt geworden ist aufgrund seiner Neuerungen und Innovationen, sondern vielmehr durch Beständigkeit und massig Content, die Fans bereits seit Jahren bei der Stange halten. Bei Monster Hunter 4 Ultimate, dem Nintendo 3DS exklusiven Titel, hatte man aber eine Neuerung ins Gameplay eingeführt, die die Spielweise deutlich verändert hatte. So konnte man erstmals von Vorsprüngen springen, um ein Monster anzugreifen und möglicherweise kurzzeitig niederzustrecken. Dazu führte man zwei weitere Waffen ein, die Energieklinge und die Insektenglefe. Leider war letztere ziemlich overpowered, so dass eine Gruppe mit vier Leuten, die allesamt mit einer solchen Glefe unterwegs waren, die Gegner in Nullkommanix niederstrecken konnten. Dies wollte man im neuen Teil verhindern und hat einige Anpassungen am Kampfsystem vorgenommen.

So werden in Monster Hunter Generations so genannte Kampfstile eingeführt, von denen man sich von Beginn an einen auswählt. Diese Stile reichen von den klassischen Kämpfern, die als Bonus bis zu drei Spezialattacken auswählen können, bis hin zum Konterstil, der besondere Ausweichschritte beinhaltet, die gerade für Fernkämpfer interessant sind. Diese speziellen Fähigkeiten sind allerdings nicht von Anfang an auswählbar, sondern werden im fortschreitenden Spiel nach und nach freigeschaltet. Vom eigentlichen Spielprinzip ist aber Monster Hunter Generations ganz der Alte. Ihr erstellt euren Krieger und heuert in der Stadt Bherna an, um für den Dorfchef Aufgaben zu erledigen und so im Rang aufzusteigen. Neu ist hier jedoch, dass ihr gleich in vier verschiedenen Dörfern den Bewohnern zu Hilfe eilt. Dazu gehören eben erwähntes Bherna, das Berdorf Pokke, das asiatisch anmutende Yukumo und das Jägerdorf Kokoto. Neu ist allerdings nur Bherna, alle anderen Gemeinden werden Serienveteranen bereits aus vergangenen Monster Hunter Teilen wiedererkennen. Kokoto ist aus dem ersten Monster Hunter Teil für PlayStation 2 bekannt. Pokke kennt ihr aus Monster Hunter Freedom auf der PSP und Yukumo ist das Dorf aus Monster Hunter Portable 3rd, welches nur in Japan erschienen ist für PlayStation 3 und PSP.
 

Monster-Hunter-Generations-09Jedes Dorf hat zahlreiche Aufgaben für den Spieler parat, die auch erheblich mehr sind, als noch bei Monster Hunter 4 Ultimate. Daraus ergibt sich auch ein enormer Umfang, mit dem Monster Hunter Generations punkten kann, der auf dem Papier eine deutliche Sprache spricht. Dazu zählen insgesamt über 60 Großmonster, auf die ihr im Spielverlauf trefft und die man in bekannter Monster Hunter Manier bestenfalls mehrmals besiegt, um an deren begehrte Rohstoffe zu kommen. Denn das ist die Essenz eines jeden Monster Hunter Spiels. Durch das Erlegen eines solchen Monsters und dem Abschließen von Quests erhaltet ihr Materialien, die ihr bei den Händlern im Dorf wahlweise gegen andere Werkstoffe tauscht, oder aber für das fertigen von Waffen und Rüstungen verwendet, die euren Charakter stärken.  Im Gegensatz zu einem klassischen Rollenspiel hat Monster Hunter Generations keine Charaktereigenschaften wie Stärke oder Charisma, sondern nur einen Attacke- und Verteidigungswert. Alles Weitere liegt an der Spielweise des Spielers und das ist es, was die Serie seit jeher ausgemacht hat.

Zu den bisher bekannten Großmonstern und dem Rückkehr meines geliebten Lagiacrus gibt es auch diesmal wieder neue Kreaturen, die ihr erlegen müsst. Das erste von vieren, auf das ihr treffen werdet, ist Astalos. Ein dunkelgrüner Flugwyvern, der euch elektrische Wellen entgegenschlagen wird. Diese bewegen sich über das Gelände und teilen sich nach einer gewissen Wegstrecke auf, so dass man nur schwer vorhersagen kann, ob man an einer Position sicher ist oder nicht. Ein weiteres Monster ist Mizutsune, ein weißer asiatisch anmutender Drache, der Blasen auf euch spuckt, die euch zum Ausrutschen bringen, was im fortschreitenden Kampfverlauf fatal enden kann. Glavenus ist ein riesiger Wyvern, der am ehesten mit einem Dämonjho vergleichbar ist von seiner schieren Größe und seiner Aggressivität. Er nutzt seinen schwertartigen Schwanz um mächtige Feuerexplosionen zu verursachen, die einiges an Schaden machen. Dagegen ist Gammoth noch etwas gemütlicher, aber dennoch mindestens genauso gefährlich. Es is ein gigantisches Mammut, der mit seinem Rüssel Schnee einsaugt und auf seine Feinde abfeuert.

Monster-Hunter-Generations-07Doch nicht alles wurde in Monster Hunter Generations übernommen, es gibt auch einige Punkte, die gestrichen wurden. Wie schon in Vorgänger gibt es keine Unterwasserkämpfe, genauso wie es auch keine Apex Monster mehr gibt. Außerdem hat man auf die Waffenpolierungen und die Gildenquests verzichtet. Vor allem um letztere ist es schade, weil man durch diese nahezu unendlichen Content hatte, allerdings aber auch sehr schnell mächtige Ausrüstungsgegenstände ziehen konnte. Durch die Entfernung der Unterwasserkämpfe wurden manche Gebiete verändert, wie beispielsweise das Umland des Dorfes Moga. Genauso hat man einige Kampfgebiete überarbeitet, indem man zusätzliche Vorsprünge und Hügel hinzugefügt hat, um mehr Möglichkeiten zu haben die Großmonster niederzuwerfen. Neu sind auch die so genannten Devianzen. Dies sind Variationen von Großmonstern, die zum Teil andere Attacken haben und deutlich aggressiver sind. Diese sind allerdings nicht in freier Wildbahn anzutreffen, sondern man benötigt dazu Sonderscheine, um diese Quests zu initiieren. So gibt es beispielsweise den Donnerschlag Zinogre, der anstelle von vier Käfer, die er auf Jäger schießt, sechs Stück kontrollieren kann und diese auch präzise auf seine Gegner verschießen kann. Auch neu sind die Pirscherquests, bei denen ihr selbst in die Haut, oder besser gesagt das Fell, einer Felyne schlüpfen und verschiedene Missionen erledigen könnt. Diese besitzen besondere Fertigkeiten und Bewaffnung, die eine willkommene Abwechslung zum Jägeralltag darstellen.

Das Herzstück ist natürlich wieder einmal der Multiplayermodus, der mit eigenen zahlreichen Quests aufwartet. Wer mit Monster Hunter 4 Ultimate bereits vertraut ist, wird sich auch hier schnell zurecht finden. Hier werdet ihr wahrscheinlich auch die meiste Zeit verbringen, denn nichts macht mehr Spaß als zu viert ein großes Monster niederzustrecken. Auch dieses Mal funktioniert die Suche tadellos, da ihr einstellen könnt welches Ziel ihr jagen möchtet und ihr auch vor betreten eines Raums seht, ob die Jäger bereits auf einer Mission sind oder nicht. Einzig die Kommunikation ist immer noch etwas fummelig. Sie lässt während einer Mission immer noch eine gewisse Zahl von vorgefertigten Floskeln zu, die zwar im Vorfeld bearbeitet werden können, man aber immer wieder froh wäre, selbst einen Text zu tippen.

 

Michael meint:

Michael

Monster Hunter Generations ist erneut das, wonach sich Liebhaber der Serie sehnen. Ein riesiger Umfang, zahlreiche Großmonster und einiges an Waffen und Rüstungen, die man craften kann. Leider halten sich die Neuerungen wieder in Grenzen. Zwar sind die neuen Jagdstile ein willkommenes Geschenk, um seinen Jäger noch individueller zu gestalten und auch der Pirschermodus ist eine witzige Abwechslung, dennoch kann man nur schwer darüber hinwegtäuschen, dass sehr viel recycled und wiederverwendet wurde. Allerdings werden Spieler, die die Serie erst seit Monster Hunter 4 Ultimate kennen einiges an Freude haben und neue Monster sehen. Gestandene Monsterjäger, die seit mehreren Teilen dabei sind, sollten aber genauso auf ihre Kosten kommen. Ich habe mittlerweile auch schon ein paar Monster gelegt und habe immer noch meinen Spaß daran, vor allem im Multiplayer.

Positiv

  • Gildenstile für mehr Individualität
  • massig Content mit über 60 Monster
  • neuer Pirschermodus

Negativ

  • viel Recycling
Userwertung
9.25 4 Stimmen
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Forum
  • von Nognir:

    @MetalSluggist wie meinst du mit dem Loot? Du bekommst als Loot nur Materialien von dem jeweiligen Monster und die können von Mission zu Mission unterschiedlich sein. Die Chancen diese zu bekommen, sind aber in jeder Mission gleich hoch. Aus diesen Teilen baust du dir dann ja Waffen und...

  • von MetalSluggist:

    Hatte überlegt auch mit Monster Hunter anzufangen. Hätte aber vorher noch eine Frage wegen dem Loot. Ist es immer das gleiche, mit den selben stats oder gibt es da Unterschiede?

  • von Nognir:

    Ja ich werd heut auch definitiv wieder weiterspielen. Wenn ihr also online ne Runde dreht, dann bin ich dabei. Wenn wir Manfred auch noch dazukriegen, dann wärs ne schöne Vierertruppe. ...

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Monster Hunter Generations Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2016-07-15
Vermarkter Capcom
Wertung 8.6
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neXGam YouTube Channel
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