Megaman ZX Manga im Test

Was auf dem NES begann, avancierte zu einer der besten Spiele-Reihen von Capcom. Die Rede ist natürlich von Megaman (Rockman in Japan). Im Laufe der Jahrzehnte begegneten uns mehrere dieser Megaman in diversen Spielen. So ist das SNES für die Megaman X Spiele bekannt, wobei es auf dem GBA sehr gute Megaman Zero Abenteuer gibt. Auf dem Nintendo DS veröffentlichte Capcom einst Megaman ZX. Und genau zu diesem Ableger gibt es jetzt einen Manga.

Der Manga entstand aus der Feder von Shin Ogino. Dahinter verbergen sich aber gleich drei Mangaka, die die Geschehnisse des Handheld Ablegers gekonnt in zwei Manga Bänder verpackten, dabei treu der Handlung folgten und nur kleine Abweichungen einbauten. So lernt ihr den Lieferjungen Vent kennen. Dieser muss eine Lieferung Biometalle überbringen und wird dabei von den fiesen Mavericks attackiert. Bei dem Angriff ergreift ein Biometall von Vent Besitz und macht aus ihm einen Megaman.

Megamen werden Menschen genannt, die von den sogenannten Biometallen besondere Fähigkeiten erhalten. Dabei besitzen diese sonderbaren Metalle sogar einen eigenen Willen und helfen ihren Trägern. So auch Vent, der im Laufe der Geschichte sein Lieferjungendasein aufgibt und fortan für die Organisation "Wächter" aktiv ist. Zusammen wollen sie Serpent besiegen, den Obermotz der Mavericks, der nach der Weltherrschaft trachtet. Mehr möchte ich an dieser Stelle über die Geschichte nicht verraten, da diese sehr gelungen erzählt wird und jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet.

Fans der Nintendo DS Vorlage werden sich sofort heimisch fühlen, obwohl sich die Schöpfer hier nur auf Vent konzentrieren und Aile komplett gestrichen worden ist. Diese konnte man im 2007 erschienenen Videospiel zu Anfang als alternativen Charakter auswählen. Die Geschichte ist nahezu identisch aus dem Spiel übernommen. Nur bei den ywischenmenschlichen Beziehungen von Vent und seinen Teamkollegen bestreiten die drei Mangaka andere Wege, was aber zu keiner Zeit schlimm oder nervig ist, sondern perfekt in die Handlung passt.

Überhaupt ist Megaman ZX in Mangaform ein rundes Erlebnis. Die Geschichte ist zwar nicht unbedingt tiefgründig, unterhält aber von Anfang bis Ende. Und das ist relativ schnell erreicht. Wie bei Mangas üblich, werdet ihr innerhalb von einigen wenigen Stunden mit den beiden Bändern fertig sein. Meine Befürchtung war, dass die Mangaka die Geschichte des Spiels nicht ordentlich auf nur zwei Manga Bücher verteilen würden. Aber ich wurde glücklicherweise eines Besseren belehrt. So existieren keine unnötigen Längen. 
 

Dabei richtet sich der Manga natürlich hauptsächlich an eine bestimmte Zielgruppe: Videospieler und Fans von Capcoms Megaman Reihe. Das merkt man an der liebevollen Umsetzung. So ist in den Kämpfen die Energieanzeige der Gegner und auch des Helden zu sehen. Nimmt Megaman Schaden oder heizt den „Endbossen“ ein, verringert sich diese, was sehr an das Spiel erinnert.

Dazu kommen witzige Dialoge, die das Geschehen aber teilweise verkindlichen und auch die Charaktere in ein klischeebehaftetes Kiddie-Image rücken. So hatte ich zwar Spaß beim Lesen, merkte aber bei jedem Satz, dass die Mangaka eher die jüngeren Megaman Fans ansprechen wollten. In den Kämpfen, die sich über mehrere Seiten ziehen, merkt man den kindlichen Touch nicht mehr ganz so stark. Im Gesamten hat es mich nicht gestört, aber es fällt auf und man muss für sich entscheiden, ob man sich damit anfreunden kann.

Ohne Fehl und Tadel sind aber die Zeichnungen. Die Artworks sind phänomenal und glänzen mit viel Liebe zum Detail. Megaman ist den Zeichnern sehr gelungen, obwohl sich das Erscheinungsbild von dem des DS Vorbilds ein wenig unterscheidet. Die Kampfszenen haben es mir besonders angetan. Was da auf den Seiten abgeht, ist schon richtig brachial. Teilweise weiß man vor lauter Linien, Effekten, gezeichnetem Staub und Unmengen an Details gar nicht, wohin man zuerst gucken soll. Aber diese Stilrichtung in Actionszenen gehört zu Mangas wie das Salz in der Suppe. Ganz großes Lob an die drei Mangaka für diese zeichnerische Meisterleistung. Dabei sind die Charaktere und die Umgebungen zwischen der Action eher grob gezeichnet und unterstreichen das angesprochene kindliche Image.


Abschließend kann ich den Megaman ZX Manga ohne Einschränkungen empfehlen. Jeder, der was mit Videospielen anfangen kann und Megaman kennt, wird sehr viel Spaß an den beiden Bändern haben. Leider ist die Story und die sehr schön gezeichnete Action schnell vorbei. Aber so sind Mangas nunmal. ;-)




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