3. Rosenheimer Retro-Börse 2012 im Test

Wir sind nicht verwöhnt. Was Videospiele angeht. Oberbayern ist ungefähr so weit vom Videospielparadies entfernt wie die Stadt Berlin von einer ausgeglichenen Haushaltspolitik (ja, wir mögen solche Anspielungen hier). Insofern war die Freude über die Retro-Börse Rosenheim riesig. Zum dritten Mal stellten Aussteller ihre Games & Geek Stuff zum Verkauf und Rosenheim kam. Ein paar zumindest ...

retro-boerse-2012-rosenheim-halle2Denn allgemein war es eher ruhig im »Kultur- und Kongresszentrum« (KuKo) in der Rosenheimer Innenstadt. Vielleicht lag es an der mangelnden Werbung. Denn im gesamten Stadtbereich fielen mir zuvor nur zwei Plakate zur Retro-Börse 2012 auf. Sammler und Fans bekommen das Event über Foren & Facebook rechtzeitig mit, aber aus dem Innenstadtbereich wären sicherlich noch neugierige Besucher zu gewinnen gewesen.

Ohne ein bestimmtes Kaufziel steuerte ich nach Bezahlung des Eintritts (4,- Euro) die ersten Tische an. Beim Eintritt gab es einen Chip, der zur Teilnahme an einem SNES Highscore Contest berechtigte. Derjenige mit der höchsten Punktezahl durfte am Ende Super Nintendo + Game mitnehmen.

Das Angebot an Hardware und Software Vorort? Nun, die Verkäufer waren alle sabernde Trottel ohne Ahnung von dem, was sie da für Preise zwischen 2 - 5 Euro verramschten! Hah, jaja, miese Lüge! Natürlich sind auf solchen Events die Kenner vor Ort, die selbstredend genau wissen, was die aufgetischten Videospiele wert sind.

Aber auf einer Retro-Börse erwarte ich keine Schnäppchen. Für die Börse spricht eher die breite Auswahl - und die war vorhanden. Von Exoten á la Super Famicom und PC-Engine über Oldies wie G7000 und Atari 2600 bis hin zu gewöhnlichen Xbox 360 und PC Games war alles vorhanden. Preislich zwischen normal bis teuer angesiedelt. Dafür konnte vor dem Kauf alles begutachtet und getestet werden. Apropos Testen - viele angeschlossene Gerätschaften boten Gelegenheit, um Games kurz anzudaddeln.

retro-boerse-2012-rosenheim-munchkinBesonders goldig fand ich, wie begeistert ein Fünfjähriger das 30 Jahre alte Munchkin auf dem G7000 spielte. Jaja, legends never die! Als neuer Trend zeichnet sich übrigens ab, seine Gebrauchtspiele in kleine Plastiktütchen zu packen und um 10 Euro teurer zu bepreisen ...

Neben Games wurde auch viel Merchandise angeboten: Ein großes NeoGeo Poster um 3,50 Euro gabs am Eingang, Kirby Plüschtiere um 15,- Euro das Stück ließen die Herzen der weiblichen Besucher höher schlagen und auffallend viele alte Magazine (Powerplay, ASM, ... ) wurden angeboten.

Ich hätte fast zugegriffen, doch dann erblickte ich den Stand des CSW Verlags. Enno Conners (u.a. Magazin Retro) und sein Team boten neben Büchern wie z. B. Der Bug von Constantin Gilles noch weitere Literatur und Merchandise. Als alter Fan griff ich direkt bei einer C64 Kaffeetasse für 7,- Euro zu. Und verschwand, bevor ich ernsthaft in Erwägung ziehen würde, mein Leben durch eine blinkende PacMan Fußmatte oder eine Space Invaders Eiswürfelform zu bereichern ...

Was gabs außer den Verkaufsständen noch? Auf einem Display mit angeschlossenen Boxen wurde im Eingangsbereich eine sehenswerte Dokumentation zur Geschichte der Videospiele gezeigt. Die Stühle davor waren bis in den späten Nachmittag immer gut besetzt. Wenige Meter nebenan wurden Kaffee, Kuchen, Kaltgetränke und Würstchen verkauft und an den Stehtischen war immer ein Plätzchen frei. Insofern Location im KuKo top, aber ausbaufähig was Aussteller als auch Besucherzahl angeht. Warten wir ab, was uns die Rosenheimer Retro-Börse 2013 bringen wird.

Anbei noch verschiedene Fotos zur Retro-Börse 2012 in Rosenheim:

(Fotos by Mila)


Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen