An diesem Grundsatz orientierte sich auch Codemasters für F1 2011. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Fahrgefühl wirkt ausgereifter als im Vorgänger-Titel. Die Formel 1 Boliden steuern sich präziser. Darüber hinaus werden sämtliche physikalische Gegebenheiten exakt simuliert.
Für zusätzliche Authentizität sorgen die neuen Pirelli-Reifen. Bodenhaftung, Verschleiss, Temperatur - die Jungs von Codemasters haben alle wichtigen Aspekte berücksichtigt. Auch bei der künstlichen Intelligenz macht sich eine dezente Überarbeitung bemerkbar. Allerdings reagiert die KI beim Gedrängel in Kurven und Schikanen noch immer zu schroff. Der Rundenzeiten-Bug (Stichwort: Gefälschte Rundenzeiten) gehört der Vergangenheit an.
Selbstredend sind alle Teams, Fahrer und Rennstrecken – dank offizieller FIA-Lizenz – mit vertreten. Der Große Preis von Deutschland wird in F1 2011 auf dem Nürburgring ausgetragen. Der Hockenheimring musste - gemäß der jährlichen Rotation – weichen. Neu eingeführt wurde der Buddh International Circuit, auf dem der Große Preis von Indien seine Premiere feiert.
Wenig aufregend ist der Kernpunkt des Spiels: Der Karriere-Modus. Per Laptop ruft ihr Emails zu den Streckeninfos ab oder checkt den Wetterbericht. Danach geht´s in die Garage und anschließend direkt auf die Piste. Den Event Umfang legt ihr in den Renneinstellungen manuell fest. Erfüllt ihr diverse Fahrerziele, belohnt euch das Spiel mit Upgrades. Die Präsentation ist noch immer dürftig: Weder Grid-Girls noch Siegerehrungen erfreuen den Fan. Die Interviews wirken aufgesetzt und billig.
Laut Herstellerbeschreibung beinhaltet F1 2011 eine Online-Koop-Weltmeisterschaft sowie einen MultiPlayer-Modus für bis zu 16 menschliche Spieler. Die Performance des Online-Modus können wir aufgrund des (!) fehlenden VIP-Passes nicht beurteilen. Offline dürfen via Splitscreen zwei Konsoleros gegeneinander antreten. 22 KI-Fahrer füllen das Feld auf 24 Fahrer auf. Im LAN-Modus werden bis zu 16 Spieler unterstützt.
Technisch hinterlässt F1 2011 auch dieses Jahr einen guten Eindruck, zumindest auf der Xbox 360. Lediglich die Freezes und die langen Ladezeiten stechen erneut hervor. Auf der PlayStation 3 ist die Framerate deutlich geringer. Speziell in den imposanten Regenrennen. Auch das Kantenflimmern sowie das Tearing ist deutlich stärker als beim MS-Pendant.
Trotz der im Test angesprochenen Mängel gibt es derzeit kein besseres Formel 1 Rennspiel für NextGen-Konsolen. F1 2011 toppt den Vorgänger mühelos. Genügend Freiraum für Verbesserungen ist nach wie vor gegeben. Wer beide Konsolen sein Eigen nennt, greift zur technisch besseren Xbox 360-Fassung.