Zu der damaligen Zeit war ich gerade sieben Jahre alt und alle Kühe, Schweine und Hühner auf den nahegelegenen Höfen hatten etwas Faszinierendes an sich. Als Stadtjunge verbrachte jede freie Minute an der Seite der Bauern und übte alle Tätigkeiten aus, die ein Junge mit sieben Jahre so tun kann. Als ich älter war, nahm mich mein Lieblingsbauer an die Hand und zeigte mir das wahre Leben in der Landwirtschaft.
Der Bauernhof, der kleine Bruder des Landwirtschaftssimulators für PC, beginnt wie jedes Spiel dieser Sparte: Ihr erstellt ein Profil und wählt einen Schwierigkeitsgrad. Dieser ist sehr stark an eure Ausgangssituation gebunden. Während im einfachen Schwierigkeitsgrad das Startkapital mit 500 Talern, zwei Schweinen, Gänsen, Kühen, Schafen und Hühnern noch reichhaltig zu sein scheint, ist dies im höchsten Schwierigkeitsmodus nicht mehr so. Hier ist von Beginn an der Traktor und Mähdrescher kaputt und die Anzahl der Tiere auf eurem Hof wurden auf vier begrenzt.
Diese füllt ihr mit Futter oder Getreide. Wasser wird aus dem hauseigenen See, in der Mitte eures Bauernhofs, entnommen. Bewaffnet mit all diesen Dingen geht es in die Scheune, wo das starre und oft schlecht gelaunte Getier auf sein Futter wartet. Dann geht es auf die Felder um Unkraut zu entfernen oder eure Ernte einzufahren. Jede Tätigkeit wird mit dem Stylus ausgeführt und läuft (abgesehen von der Steuerung des Bauern) recht gut. Während die Harvest Moon-Serie mit charmanten Minispielen punktet, sind alle Tätigkeiten in Astragons Bauernsimulation frei von Spaß.
Da ihr oft nicht erkennt, wo sich die Gegenstände gerade befinden, artet die Suche in ein wildes Rumgeklicke mit dem Stylus aus. Recht trocken präsentiert sich der obere Bildschirm des Handhelds, der euch mit Informationen über eure Rohstoffe auf dem Laufenden hält oder euch anzeigt, welches Tier welche Bedürfnisse hat. Das alles wirkt leider recht dröge und extrem unattraktiv!
Umsätze macht ihr natürlich, wenn ihr Produkte in der Stadt verkauft. Hierzu nehmt ihr euch euren "Porsche" und heizt in das nächste Kaff. Dort könnt ihr auch euer erwirtschaftetes Geld im Jobcenter für neues Personal ausgeben, beim Maschinenservice eure Hardware reparieren lassen oder euch im Saat- und Futterhandel mit Ressourcen eindecken. Beim Kaufmenü haben die Entwickler von Astragon viel vor gehabt, was aber nur halbherzig umgesetzt wurde, denn hier wird der Spieler mit einer undurchsichtigen Struktur verunsichert. Was bleibt als Letztes? Der Sound! Tja, dieser ist mit einer schwachen Soundabmischung und billigem Soundcodec, qualitativ so schlecht, dass sich selbst Handygames besser anhören!
Der Bauernhof im Test
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Das ein Leben auf dem Bauernhof ein echter Spaß sein kann, weiß jeder, der mal eine Horde fauler Kühe auf die Weide treiben durfte. Aber wie sieht es aus, wenn alle Vorgänge und Arbeiten auf einem Bauernhof in einem Videospiel simuliert werden? Macht das immer noch Spaß?
Dominic meint:
Positiv
- Verschiedene Tätigkeiten des Hoflebens
- Tiere mit unterschiedlichen Bedürfnissen
Negativ
- Langweiliger Spielablauf
- Trocken präsentiert
- Nicht einsteigerfreundlich
Userwertung
Weiterführende Links
Theoretisch ist die Idee einen Bauernhofsimulator auf einen Handheld zu bringen eine gute Sache. Aber wenn sich der Spielspaß schon nach der ersten Minute verflüchtigt, läuft etwas schief. Der Bauernhof von Astragon ist ein ambitioniertes Projekt, das aber schlecht umgesetzt wurde und für das kein Nintendo DS-Besitzer Geld ausgeben sollte.