Der eigene Laden ist dabei in drei verschiedene Räume aufgeteilt, die sich über ebenso viele Bildschirme erstreckt. Links befindet sich der Gast- und Verkaufsraum, in dem die Besucher Platz nehmen oder sich an der Auslage bedienen und ihr Wunschgebäck gleich mitnehmen. Sollten sie in der Gaststube verweilen wollen, muss man die Bestellung aufnehmen und später diesen wieder für nachfolgende Gäste säubern. Haben sie ihr gewünschtes Kleingebäck gewählt, geht es in den nächsten Raum, die Backstube, in dem wir Teig kneten und im Ofen zum jeweiligen Gebäck vollenden. Danach wird es zum Tisch gebracht und man erhält seinen Lohn je nachdem, wie schnell man die Bestellung ausgeliefert hat.
Wenn man das Backhaus hinten raus verlässt, kommt man in den Garten. Der ist aber erst im späteren Spielverlauf wichtig, denn hier werden Früchte angebaut, die für manche Gebäcke gebraucht werden. Sind es anfangs nur Kakao oder Erdbeeren, kommen später auch Blaubeeren oder Kirschen dazu. Natürlich müsst ihr hier auch darauf achten, dass die Gewächse genug Wasser bekommen, den sonst können die Beeren nicht gedeihen und euer Nachschub gerät ins Stocken. Ihr merkt schon, dass der Alltag im eigenen Café nicht gerade der stressfreier ist. Backen, Bestellungen aufnehmen, die Gaststube sauber halten, Pflanzen im Garten gießen, Backstube wischen und Holz im Ofen nachlegen usw. und das am besten alles gleichzeitig. Da kann man schon etwas ins Schwitzen kommen!
Am Ende des Tages können wir unser hart verdientes Geld in wichtige Upgrades investieren, wie zusätzliche Backöfen, Verbesserungen in der Gartenanlage oder in die Erweiterung des Gastraums. Diese Ausbauten sind zum Teil aber echt teuer, weshalb durchaus einige harte Arbeitstage ins Land gehen, bevor ihr euch manche Dinge leisten könnt. Nur so als Beispiel: Ich wollte für mein Café mir eine Kaffeemaschine anschaffen, so dass meine Gäste während einer Tasse Kaffee geduldiger auf das Gebäck warten. Diese kostet insgesamt etwa 250 Münzen. Mein Tagesumsatz beträgt aber zwischen 16 und 18 Münzen, was wirklich nicht viel ist. So muss ich mich also erst knapp zwei Wochen die Hacken wundlaufen, bevor ich mir eine solche Maschine zulegen kann. Dabei gibt es so viele weitere nützliche Erweiterungen wie eine zusätzliche Theke oder eine Gartenbewässerung, die meine Pflanzen länger frisch hält. Ich denke ihr wisst, worauf ich hinauswill.
Technisch ist Lemon Cake äußerst solide. Die bunte und farbenfrohe Comicgrafik richtet sich definitiv an ein jüngeres Publikum und die Steuerung geht leicht von der Hand, sobald man sich etwas eingewöhnt hat. Da man bis zu sechs Rezepte auf der Karte haben kann, werden diese mit dem Steuerkreuz oder Aktionstasten gewählt, danach wird am Bildschirm angezeigt, welche Zutaten man braucht. Über die Schultertasten kann man zudem kurz sprinten, was aber leider nur innerhalb eines Raums anhält.
Lemon Cake ist grundsätzlich ein spaßiges Spiel, aber kein entspanntes. Man muss sich um alles kümmern und im Blick behalten, was sich oft tatsächlich mehr wie Arbeit anfühlt. Das Fehlen einer Geschichte tut so ihr übriges, so dass man Lemon Cake lieber in kurzen Dosen spielt, als wenn man es als abendfüllendes Spiel nutzt. Dann kann man gut Spaß damit haben. Schade nur, dass man nicht zu zweit in der Backstube werkeln kann, das hätte der Motivation sicherlich noch etwas zugutekommen können. Ansonsten bleibt ein nettes Spiel für zwischendurch für alle, die sich gern als Hobbybäcker profilieren möchten.