Wir begleiten eine kleine Gruppe aus vier Ex-Soldaten, die versuchen möchten in eine gerade entstehende Siedlung einzudringen und deren Fabrikator zu stehlen. Der Grund bleibt zunächst verhüllt, doch wohlwollend begleiten wir das Team. Wir selbst schlüpfen in die Rolle des Anführers JD, ein smarter junger Mann, der um keinen lockeren Spruch verlegen ist. Dazu gesellen sich die hübsche Kait, deren Onkel Oscar, und Del, die sich alle gern mal ein wenig triezen. Besonders JD und Oscar haben eine nicht ganz so gute Beziehung zueinander, doch Kait geht immer wieder dazwischen. In den kleinen Zankereien während der Zwischensequenzen erhalten die Charaktere etwas mehr Tiefe, die ich in den anfänglichen Gears Spielen etwas vermisst habe.
Allerdings hat man sich etwas Gedanken gemacht, um die Kämpfe dynamischer zu machen. Dazu zählt, dass die KI gefühlt aggressiver und auch klüger agiert. So versucht diese bereits in niedrigeren Schwierigkeitsgraden die Heldentruppe aus ihrem Versteck zu locken mit Granaten oder versuchen sie einzukreisen. So muss man bei den Shootouts ständig in Bewegung bleiben, um nicht doch überrannt zu werden. Gleichzeitig hat man sich neue Manöver einfallen lassen. So hat man beispielsweise die Möglichkeit, einen Gegner, der unmittelbar hinter der Deckung sitzt, einfach über die Deckung zu ziehen. Dieser ist dann für kurze Zeit betäubt und kann so mit einem einfachen Nahkampfangriff sofort außer Gefecht gesetzt werden. Genauso ist es nun ebenfalls möglich während eines Rutschvorgangs in Richtung einer Deckung durch Drücken eines weiteren Buttons, über diese Barriere hinwegzuspringen. Dies macht die Kämpfe deutlich dynamischer und diese machen so deutlich mehr Spaß.
Ein weiterer großer Bereich des Spiels ist der Multiplayermodus. Hier tummeln sich neben den klassischen Versus Modi auch wieder der Hordemodus, der noch etwas mehr ausgedehnt wurde. So gibt es vier verschiedene Klassen, mit denen man in dem PVE-Spielmodus zu fünft gegen immer stärker und zahlreicher werdende Mobs aus Feinden antritt. Dieser wurde gegenüber den Vorgängern stark erweitert, so dass man aus einer von fünf verschiedenen Klassen wählen kann, die allesamt verschiedene Fähigkeiten haben. Diese werden anhand von Karten präsentiert, die man sich, ähnlich wie bei Halo 5 Guardians, entweder mit Ingame Credits oder für Echtgeld im virtuellen Store erstehen kann. Hier sei aber zu erwähnen, dass es zu keiner Zeit nötig ist mit echtem Geld zu hantieren. Dies ist nur interessant für diejenigen, die möglicherweise nicht so lange warten wollen, bis sie ihren Lieblingscharakter oder ihre bestimmte Fertigkeit besitzen können.
Wenn ihr auf einen richtigen Kracher im Herbst gewartet habt, dann seid ihr bei Gears of War 4 genau richtig. The Coalition hat das bestehende Universum klug erweitert und läutet nun eine weitere Trilogie ein. Man merkt deutlich deren eigene Handschrift, da die Dialoge nicht immer allzu ernst sind, aber dennoch nicht ins Lächerliche abdriften. Die Geschichte überzeugt mit authentischen Charakteren und die Action stimmt genauso. Wer also noch einen Kumpel mit an der Seite hat, mit dem man zusammen die Story durchziehen kann, der wird viele vergnügliche Stunden mit Gears of War 4 haben können. Auch der Multiplayer verspricht eine lange Spielzeit, die keiner bereuen dürfte.