Bevor wir aber diese Frage beantworten, widem wir uns der Handlung. In Vanguard City ist die Hölle los. Feindliche Truppen sind aus dem Nirgendwo eingefallen und legen die Stadt in Schutt und Asche. Viel zu tun für die beiden Cops Davis Russel und seinen Partner. Und wenn eine Invasion nicht schon schlimm genug ist, wird Russels Frau ermordet und seine Tochter entführt. Klar, dass dieser nun auf Rache sinnt und mit seinem Partner im Gepäck gegen die feindlichen Invasoren ins Gefecht zieht.
Spielerisch orientiert sich Inversion mit dem Deckungssystem, den verschiedenen Waffen und dem Run and Gun Gameplay sehr an Gears of War 3 von Epic. Ihr rennt von Deckung zu Deckung, schießt hunderte Klongegner über den Haufen und stellt euch immer gleichen Bossgegnern in den Weg. Das Gegnerdesign ist dabei wirklich so eintönig, wie ich es hier beschreibe. Zudem nehmen die Gegnerwellen im späteren Spielverlauf zu, von intelligenter Gegner KI keine Spur. Die Lutadoren (so nennen sich die Feinde im Spiel) rannten oftmals blind auf mich zu und verkamen so zu leichten Zielen. Leider war es bei meinem Partner nicht anders. Anfangs dachte ich, dass dieser sehr gut agierte, bis er nur noch im Weg stand. Glücklichweise kann man Inversion im Koop Modus spielen, wenn auch nur online.
Mit dem Gravlink konnte ich verschiedene Dinge (z. B. Autos) aufheben und auf die Gegner schleudern. Die Gegner höchstselbt in die Luft zu heben, ging natürlich auch und vereinfachte mir das Zielen ungemein. Auf der anderen Seite ließen sich (vorgegebene) Vorrichtungen von diversen Gebäuden abmontieren und als Deckung benutzen, was in heiklen Feuergefechten sehr sinnvoll war. Teilweise wurde die Schwerkraft der gesamten Umgebung geändert, sodass ich mich plötzlich an einer Hauswand wiederfand und hinter Fensterläden in Deckung ging. Dabei wurde alles sehr schön in Szene gesetzt, was viel Abwechslung mit sich brachte und über die gesamte Spieldauer von 7-8 Stunden überzeugte.
Reden wir jetzt einmal über die technische Seite. Im Gesamten erachte ich Inversion als gelungen. Ordentliche Texturqualität, gelungene Charaktermodelle und explosive Gefechte lassen das Spiel im oberen Mittelfeld mitspielen. Ich persönlich hätte mir mehr Farben gewünscht. So verkommt es mit den herkömmlichen Grau-Brau Tönen zum bekannten Standardbrei, der im Genre in dieser Konsolengeneration Einzug hält. Dabei zeigt vor allem das gelungene Spec-Ops, dass Third Person Shooter auch farblich abwechslungsreich sein könnnen. Dafür liefern die englischen Sprecher einen guten Job, was mit dem soliden Soundtrack und den netten Effekten ein positives Gesamtbild schafft.
Wir halten fest: Inversion ist leider kein Geheimtipp a la Spec-Ops: The Line und Binary Domain. Dafür sorgen einige Gameplay Patzer, die sogar mit der gelungenen Einbindung des Gravlinks nicht glattgebügelt werden können. Ein totaler Ausfall ist das Spiel aber glücklicherweise nicht. Eher ist BandaiNamcos neuester Streich perfekt für den kleinen Hunger zwischendurch.