Minispiele sind was Feines. Versammelt man ein paar Freunde, stellt Getränke kalt und startet die Konsole, können unterhaltsame Stunden ins Land gehen. In Start the Party erwarten die Minispielverrückten unter euch ganze 20 Minigames. Diese sind unterschiedlich designt und nutzen allesamt den Move Controller als Kernelement.
Macht die Minispiel Sammlung mit bis zu vier Leuten natürlich mehr Sinn, können sich Solisten auch allein austoben. Leider ist der Singleplayer sehr mager ausgefallen. Entweder vergnügt ihr euch im Freien Spiel oder stürzt euch in den Überleben Modus, der euch ein wenig mehr abverlangt. Das Problem beim Ersteren ist, dass euch recht schnell die Motivation verlässt. Nach einer guten Stunde habt ihr alle Herausforderungen gesehen und gespielt. Das liegt vor allem daran, dass die Minispiele mit einem Timer ausgestattet sind, der pro Aufgabe nur 2 Minuten Zeit gibt. So verkommt Start the Party allein zu einem "Minispiel starten, 2 Minuten spielen, nächstes Spiel starten, wieder 2 Minuten spielen"-Marathon, was zur Folge hat, dass die blaue Disc nach kurzer Zeit im Schrank verschwindet
Der Überleben Modus hält euch glücklicherweise länger am Move Controller. Hier geht es darum, Punkte gegen die Zeit zu sammeln. Nennt es eine "Minispiel-Medley". Das Spiel serviert die 20 Herausforderungen im Sekundentakt. Ziel ist es Punkte zu erzielen, um den Timer oben zu halten. Gelingt euch dies nicht, ziert der "Game Over" Schriftzug euren Fernseher und es liegt an euch, ob ihr dem Ganzen einen zweiten Versuch gebt, oder doch die "Spiel im Schrank"-Variante wählt.
Was im Alleingang nur begrenzt Spaß bereitet, muss im Multiplayer bestimmt überzeugen, oder? Schließlich handelt es sich hier um ein Partygame! Aber nein! Start the Party macht genau dieselben Fehler, wie es schon bei Eye Toy der Fall war. Ihr könnt zwar gegen drei Freunde antreten, die Minigames werden aber schön abwechselnd gespielt. Gleichzeitig Käfer fangen, Taucher retten und Aliens abschießen funktioniert leider nicht. Schade! Die Aufgaben sind unterschiedlich und nett gemacht. Im Kern handelt es sich aber um substanzlose Geschicklichkeitsprüfungen, in denen es darum geht, den Move Controller möglichst gerade zu halten, Gegenstände auf dem Bildschirm zu fangen oder wie wild vor der Kamera zu fuchteln. Keines der Spiele reizt für einen zweiten, dritten oder sogar vierten Versuch. Einmal gesehen, einmal gespielt - reicht!
Auch die sonstige Präsentation weiß zu gefallen, wenn man sich damit abfindet, dass vor allem eine jüngere Zielgruppe angesprochen wird. Kunterbunte Grafik ohne High-End Texturen, knuddeliges Charakterdesign (Fische mit Glubschaugen, usw.) und eine einfach gehaltene, aber absolut zum Gesamtpaket passende Sounduntermalung runden das solide Bild ab. Einen deutschen Motivator gibt es übrigens auch, mich erinnert dieser aber irgendwie an den nervigen Sprecher der Super Monkey Ball Serie.
Start the Party sorgte anfänglich für einen kleinen WOW-Effekt bei mir. Die Erkennung funktioniert und die Verwandlungen des Move Controllers auf dem Fernseher zeigen, wie das Augmented Reality Feature gekonnt umgesetzt werden kann. Leider halten die Minispiele nicht lange bei der Stange. Auch der Multiplayer, der nur abwechselndes Spielen ermöglicht, sorgt dafür, dass Start the Party leider kein Stammgast bei meinen Zockerpartys sein wird.