Und während ich bis zum Release von »Beyond Earth« bewusst einen Bogen um alle News und alle Vorschauen machte, wuchs bei mir die Vorfreude. Ich war mir sicher, dass das Spiel erstklassig sein würde. Dann ist das Game bei mir eingetroffen. Fluchs installiert und ...
Und irgendwie wollte der Funke nicht überspringen. Die ersten Stunden mit dem Spiel musste ich mich regelrecht dazu zwingen, es zu zocken. Kein gutes Zeichen für einen Fan der »Civilization«-Reihe. Doch bald kam endlich so etwas wie Freude am Spielen auf. Anschließend war erneut das sattsam bekannte »Nur noch eine Runde«-Syndrom vorhanden.
Zum Teil lag es an meiner Erwartungshaltung. Ich hatte auf ein Spiel gehofft, das ähnlich wie »Alpha Centauri« viele Grundlagen von »Civilization« über Bord werfen und etwas Eigenes wagen würde. Was ich stattdessen kriegte, war ein Game, das sich gefühlt stark an »Civilization V« orientierte und dabei nur wenig Neues bot bzw. vieles einfach nur anders nannte. Erst als ich mich daran gewöhnt habe, begann ich mit »Beyond Earth« vertraut zu werden.
Man kann, wie aus »Civilization« bekannt, entweder sofort starten oder vieles vorab einstellen. Als Erstes kann man den Sponsor auswählen, der in diesem Fall für die bekannten Zivilisationen steht. Zur Wahl stehen solche Fraktionen wie die Franko-Iberer oder die Polyaustralier. Danach kann man drei von insgesamt 15 Boni selektieren, wie beispielsweise ob die Kolonisten überwiegend Wissenschaftler sind oder ob man bereits vom Start an den Standort sämtlicher Aliennester weiß. Ebenso kann man auch mit einem gratis Bautrupp anfangen.
So lässt sich ein individuelles Startvolk erstellen, wobei die meisten Boni vor allem in der Anfangszeit zu Buche schlagen. Wenn man erst eine große Zivilisation aufgebaut hat, sind die zusätzlichen Wissenschaftler zum Beispiel kaum der Rede wert.
Aber auch die Kultur ist wichtig, da man damit verschiedene Boni erhalten kann. Wenn man zum Beispiel die Wohlstandssparte in der kulturellen Werteübersicht auswählt, kriegt man so mehr Nahrung oder einen kostenlosen Siedler. Das ist nicht viel anders als bei Civ.
Erhebliche Unterschiede gibt es jedoch bei der Forschung. Anstatt wie früher sich an einem linearen Strang mit diversen Abzweigungen entlangzuhangeln, befindet man sich jetzt in einer Wolke. Zu Beginn wird man von der Vielfalt an Forschungsmöglichkeiten überfordert sein. Es gibt eine Hauptforschung und dann zwei Unterforschungen, von denen man entweder beide oder nur eine einzige erforschen kann.
Und wenn man doch einen Leitfaden haben möchte? Dafür existieren die Quests! Das ist eine weitere Neuerung in »Beyond Earth« – und sogar eine verdammt Gute. Regelmäßig erhältst du Aufträge, wie zum Beispiel eine bestimmte Technologie zu erforschen oder eine Spionage-Zentrale zu bauen. An diesen Aufgaben kann man sich sehr gut orientieren, falls man nicht weiter weiß und von der Vielfalt an Möglichkeiten überfordert ist.
Gleichzeitig sollte man jedoch natürlich auch auf die Endziele hinarbeiten. Fünf Stück gibt es, wobei drei sich an den sogenannten Affinitäten – eine weitere Neuerung in »Beyond Earth« – orientieren. Diese sind: Vorherrschaft, Reinheit und Harmonie. Anhänger der zweiten Affinität versuchen mit allen Mitteln die außerirdischen Lebensformen zurückzudrängen, wohingegen Letztere sie irgendwann sogar rekrutieren können. Die einzelnen Werte kann man durch gewisse Forschungen steigern. Man kann sogar mehrere auf einmal verbessern. Hat man eine bestimmte Technologie erforscht, die den Wert steigert, kann man außerdem die Werte der eigenen Soldaten verbessern; ungefähr wie bei einem RPG.
Es gibt drei verschiedene Weltentypen, nämlich Wüsten-, Dschungel- und Pilzplaneten, auf denen man spielen kann. Wer jedoch auf spielerische Unterschiede gehofft hat, der wird enttäuscht sein. Es ist nur eine optische Differenz, die sich nicht aufs Gameplay selbst auswirkt. Schade: Hier haben die Entwickler Spielspaßpotential liegen lassen. Wie toll wäre es, wenn man in einer Wüstenwelt nach Wasser suchen müsste und auf entsprechend angepasste Lebensformen stoßen würde? Vielleicht wird das irgendwann per Add-On nachgeliefert. Denn wie gesagt: Aktuell ist »Beyond Earth« ähnlich gut wie das ursprüngliche »Civ V«. Und letzteres war erst am Ende so gut, dass es ein Must-Have wurde.
Zurück zur gefährlichen Welt: Das macht sich besonders bei euren Siedlern und Bautrupps bemerkbar. Sie sind, genauso wie bei »Civilization«, wehrlos. Falls man nicht aufpasst, werden sie schnell eliminiert. Und auch wenn man eine neue Siedlung gründet, ist die Gefahr der Auslöschung nicht vorbei. Denn die Außenposten, wie sie zunächst genannt werden, brauchen eine Weile, ehe sie sich zu vollständigen Städten entwickelt haben. Und solange dem der Fall ist, kann man nichts bauen, sogar keine Einheiten, um sie zu schützen. Und nicht immer hat man schon eine Metropole, die groß genug ist, um schnell neue Militäreinheiten auszubilden, damit man die neuen Siedlungen beschützen kann.
Aber auch die Comptergegenspieler glänzen nicht durch intelligente Aktionen. Sie agieren vorhersehbar, sodass man zum Beispiel, falls man eine bestimmte Affinität besitzt, sich gegenüber Nachbarn, die über dieselbe verfügen, viel herausnehmen kann. Sie loben euch, dass ihr die Aliens schützt, selbst dann noch, als ihr einige umbringen musstet, um eure Siedlungen zu beschützen. Das hätte man ebenfalls besser machen können.
Aber um es nochmal zu betonen: »Beyond Earth« macht Spaß, wenn man sich Zeit nimmt. Das habe ich bereits oben erwähnt. Was vielleicht den Ausschlag dafür bei mir gegeben hat, war der Soundtrack. Der war bei allen »Civ«-Spielen schon gut geworden. Doch dieses Mal ist den Entwicklern einer gelungen, der einfach nur unglaublich gut ist. Wer mir nicht glaubt, soll sich das Spiel holen und es selber hören! Lohnen würde es sich auf jeden Fall.
Civilization: Beyond Earth - You've still got a long way to go im Test
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