Schon vor eigentlichem Spielbeginn macht F1 2011 einen positiven Eindruck. Alle Fahrer, Teams und Rennstrecken dieser Saison sind integriert. Das heißt, wenn einem danach ist, kann man versuchen mit Schumi Weltmeister zu werden und hierbei Sebastian Vettel auf die Plätze verweisen. Ebenso denkbar ist es, mit dem markantesten Kinn der Sportgeschichte erneut für Ferrari zu fahren.
In Sachen Spielmodi lässt der Titel keine Wünsche offen. Acht Auswahlmöglichkeiten erwarten allein den Einzelfahrer. Dabei reicht die Auswahlmöglichkeit von "Schnelles Rennen" über "Grand Prix" bis hin zur "Karriere" oder den "Challenges".
Auch lässt sich der Grad an Realismus einstellen. Angefangen vom Schaden, über Strafen bis hin zum Wetter bleiben hier keine Wünsche offen. Selbst die umstrittenen KERS- (die Kinetische Energie wird gespeichert und kann später für Beschleunigungs-Zwecke genutzt werden) und DRS (erleichtert das Überholen)-Technologien wurden im Spiel eingebaut und können per Knopfdruck ausgelöst werden.
Doch die anfängliche Begeisterung verfliegt in dem Moment, in welchem man sich auf die Strecke begibt. Denn dort merkt man, wie träge sich der Rennbolide steuert. Bis er reagiert und beispielsweise eine Kurve ordentlich nimmt, vergeht wertvolle Zeit. Es dauert lange, bis man sich einprägt, wann man wie lenken muss. Und selbst dann vermisst man eine Steuerung, die von der Reaktion her direkter und flinker agiert.
Was ebenfalls den Spielspaß verdirbt, ist die künstliche Intelligenz. Die KI beispielsweise unterteilt sich in zwei Kategorien: "Spitzenklasse" - und damit nahezu unschlagbar oder "strunzdoof". Besonders letztere Rubrik sorgt für so manchen Wutanfall, weil auf einmal ein Gegner meint, statt die Kurve fehlerfrei zu fahren in einen reinfahren zu müssen. Kein Einzelfall, sondern leider die Regel.
Auch macht sich eine Gummiband-Effekt bemerkbar. Dass die gegnerischen Wagen sich unrealistischerweise gerne auf einem Haufen knubbeln, kann man ja noch akzeptieren. Doch bemühen sie sich ebenfalls, den Abstand zwischen ihnen und dem Spieler nie allzu groß werden zu lassen. Das macht sich besonders bei einem Unfall erkennbar. Obwohl einiges an Zeit verstreicht, ehe man erneut losfährt, gerät die zu überbrückende Distanz, bis man ans Feld anschließt, nie unüberwindbar. Maximal eine Viertel-Runde Vorsprung haben die anderen. Sie warten extra auf den Gamer!
F1 2011 nutzt die 3D-Funktion des Handhelds nahezu nicht. Und falls doch, fängt das Game an zu stottern, wenn sich mehrere Boliden auf einem Bildschirm befinden. Schaltet man die Fähigkeit von Big Ns portabler Konsole aus, wird der grafische Eindruck nicht besser. Die Texturen wirken matschig und die Effekte, wie beispielsweise Regen, sind gerademal ansatzweise vorhanden. Enttäuschend.
Immerhin geht die Musik einem in Mark und Bein über. Besonders die Stücke aus dem Startmenü gefallen. Was für die Geräusche eher nicht gilt. Diese klingen blechern.
F1 2011 im Test
![Nintendo 3DS Nintendo 3DS](/media/cache/nexgam/consoles/3ds.png)
Da diese Formel Eins Saison auf Grund der Dominanz von Sebastian Vettel mehr einer Schlaftablette glich, bietet sich jetzt auf den Konsolen die Möglichkeit dies im Nachhinein zu ändern. Und während die stationären Plattformen schon seit Jahren diese Option haben, sah es auf den Nintendo Handhelds bislang eher bescheiden aus. Das letzte Mal konnte man mit F1 2002 auf dem GBA fahren. Ein Grund mehr, sich auf die 3DS-Fassung zu freuen, oder?
Götz meint:
Positiv
- Volle F1 Lizenz
Negativ
- Dumme KI
- Gummibandlogik
- Miese Grafik
Userwertung
Weiterführende Links
Leider kann F1 2011 trotz der Volllizenz und der vielen Spielmodi nicht überzeugen. Jeglicher positiver Eindruck den man vorher hatte, verfliegt spätestens in dem Moment, wenn man auf der Rennstrecke fährt. Die KI agiert dämlich, nach Gummiband-Logik und Unfälle machen sich am Wagen nicht bemerkbar. Die Grafik wirkt enttäuschend und der Sound klingt stellenweise blechern. Also kein Spiel, welches man besitzen sollte.